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Emaho. Selbst-Gewahrsein ist immer Freude.
Der Dharmadhatu1 hat keine Mitte und keine Grenze.
Von hier aus in Richtung Norden, (im) Osten des Schnee(lande)s
ist ein Land, wo göttlicher Donner spontan erschallt2
(an) einem wunderschönen Nomadenort mit dem Zeichen einer Kuh.3
Die Methode ist Döndrup und die Weisheit ist Lolaga.4
(Geboren im) Jahr dessen, der für die Erde benutzt wird5
(mit) dem übernatürlichen, weit reichenden Klang der Weißen:6
(Das) ist der, der als Karmapa bekannt ist.
Er wird von dem Herrn Dönyö Druppa unterstützt;
Er ist nicht-sektiererisch und durchdringt alle Richtungen;
Nicht einigen nahe und anderen fern, ist er der Schützer aller Wesen:
Die Sonne des Dharma des Buddha, die anderen Nutzen bringt, strahlt immer. |
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- Chos kyi dbying, der Raum aller Phänomene, ein Äquivalent zu Shunyata oder Leerheit.
- Der Geburtsort des 17. Karmapa ist Lhathok. Lha bedeutet „göttlich“ und thok „Donner“. Im Text wird Donner poetisch gnam lchags oder „Himmelseisen“ genannt.
- Der Name der Nomadengemeinschaft, wo der Karmapa geboren wurde, ist Bagor; ba bedeutet „Kuh“. Im Text wird der Dharmabegriff dodjo für Kuh verwendet.
- Methode bezieht sich auf den Vater und Weisheit auf die Mutter.
- Seine Heiligkeit wurde im Holz-Ochsen-Jahr geboren; ein Baum lebt von der Erde und ein Ochse wird dazu benutzt, sie zu pflügen.
- Dies bezieht sich auf den Klang des Muschelhorns, der ca. eine Stunde lang nach der Geburt seiner Heiligkeit auf wunderbare Weise in der Luft lag.
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Am 19. März 1992 versammelten sich die Herzenssöhne des 16. Karmapa, die Führer der Kamtsang Kagyu Linie im Dharmachakra Kloster in Rumtek, Sikkim. An diesem Tag bekamen sie den heiligen Brief, in dem die Reinkarnation Seiner Heiligkeit vorhergesagt war. Als Erstes bestimmten sie die tatsächlichen Buchstaben und Worte des heiligen Briefes, und der inzwischen verstorbene Jamgön Kongtrul Rinpoche tippte diese bestätigte Version in seinen Computer. Dann interpretierten die vier Rinpoches zusammen den Sinngehalt des Briefes und Jamgön Kongtrul machte persönliche Notizen. Sie einigten sich alle darauf, dass Jamgön Kongtrul Rinpoche die Suche während seines Besuches im Kloster Tsurphu, der schon vorher organisiert worden war, durchführen sollte. Zu dieser Zeit wurden eindeutige Pläne formuliert und die Öffentlichkeit informiert. Danach kommunizierten Jamgön Kongtrul Rinpoche, Tai Situ Rinpoche und Tsurphu Gyaltsap Rinpoche mit dem Kloster Tsurphu über die Reinkarnation von Karmapa, um den bevorstehenden Besuch von Jamgön Rinpoche vorzubereiten. Aber am 26. April 1992 verstarb Jamgön Rinpoche plötzlich bei einem tragischen Ereignis, das ihn daran hinderte, seine Lebensspanne zu vollenden. Hiernach setzten Tai Situ Rinpoche und Tsurphu Goshir Gyaltsap Rinpoche trotz ihrer großen Traurigkeit über den Verlust von Jamgön Rinpoche zusammen die Suche nach der Wiedergeburt seiner Heiligkeit mit unverminderter Tatkraft fort.
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